Gestern fand erneut das gute Mittagsformat “Austauschforum Lehrpraxis” statt. Dieses Mal war das Thema H5P und ich durfte von unseren Erfahrungen berichten. Organisiert wird das Austauschforum vom Servicezentrum Lehre an der Hochschule Hannover. Ein Mal im Monat geht es in 60 Minuten um Erfahrungsberichte aus der Praxis zu Lehr- und Lernkonzepten.
Während unseres QpLuS-IM Projekts haben wir unterschiedliche Lernressourcen von Blogbeiträgen, Screencassts oder Foliensätzen bis hin zu selbst produzierten Videos mit H5P angereichert. Über das Projekt hinaus setzte ich z.B. Videos mit H5P Inhaltsverzeichnis und Verlinkungen oder Checklisten in meinen Kursen ein, da sie weitaus besser bei den Studis ankommen, als die nicht interaktiven Versionen. Daher freue ich mich besonders, dass H5P nun auch in unser zentrales Lernmanagementsystem Moodle Einzug hält. der Beta-Test dazu ist gerade angelaufen. Bisher haben wir H5P in WordPress und Stud.IP “in Eigenregie” verwendet.
Der kurze Vortrag “Einsatz interaktiver Lerninhalte mit H5P” erläutert H5P und die didaktische Einordnung in unsere Projektziele , einen Einblick in die Praxis sowie Lessons Learned aus didaktisch-organisatorischer und technisch-administrativer Sicht:
Van der Westhuizen, C., Maphalala, M.C. & Bailey, R. (eds.), 2022, Blended learning environments to foster self-directed learning, NWU Self-Directed Learning Series, Vol. 8, pp. i-306, AOSIS Books, AOSIS Publishing (Pty) Ltd, Cape Town.
It is an open access publication, freely available as pdf.
Synopsis
This book on blended learning environments to foster self-directed learning highlights the focus on research conducted in several teaching and learning contexts where blended learning had been implemented and focused on the fostering of self-directed learning. Several authors have contributed to the book, and each chapter provides a unique perspective on blended learning and self-directed learning research. From each chapter, it becomes evident that coherence on the topics mentioned is established. One of the main aspects drawn in this book, and addressed by several authors in the book, is the use of the Community of Inquiry (CoI) framework when implementing teaching and learning strategies in blended learning environments to foster self-directed learning. This notion of focusing on the CoI framework is particularly evident in both theoretical and empirical dissemination presented in this book. What makes this book unique is the fact that researchers and peers in varied fields would benefit from the findings presented by each chapter, albeit theoretical, methodological or empirical in nature – this, in turn, provides opportunities for future research endeavours to further the narrative of how blended learning environments can be used to foster self-directed learning.
Back Cover
I was involved as a scientific reviewer and contributed text for the back cover:
In this book, self-directed learning is comprehensively examined as an indispensable 21st-century skill on the path to successful, lifelong learning in the most diverse facets.
Blended learning environments open the way to the future in order to promote and improve self-directed learning in the long term, taking into account metacognition, differences in socio-economic background and digital capability, among other factors. Since COVID-19, blended learning has gone from being optional to mandatory, so that the need for concepts, strategies and solutions for self-directed learning in blended learning environments has increased immensely.
The book is highly recommended as an introduction to the theory and practice of self-directed learning, but also of particular interest to researchers and teachers experienced in this field. It provides a comprehensive insight into contemporary concepts, challenges and practical solutions with precious experiences. The basics of self-directed learning in blended learning environments are explained in detail and, building on this, new trends and developments are discussed and formulated in a plausible way. The results presented are very well transferable to the international context, as educators and institutions worldwide are certainly in need of assistance and such valuable empirical evidence on precisely these points.
The contributions in this book definitely help to adequately underpin the importance of self-directed learning in science and education and to postulate it as a particularly important prerequisite for success in the 21st century. The diverse teaching strategies and practical examples in the book are an inspiration for lecturers and offer scientific orientation for designing one’s own teaching settings, with a focus on self-directed learning. The promotion of self-directed learning through blended learning scenarios becomes a symbiotic, future-oriented premise in the educational context.
Prof. Dr-Ing. Monika Steinberg, Department of Information and Communication, Faculty 3 – Media, Information and Design, University of Applied Sciences and Arts Hannover, Hannover, Germany
Die Konferenz findet im spanischen Valencia von 21. bis 25. November 20 statt. Die Teilnahme ist vor Ort oder auch nur online möglich:
“Onsite and Online Options: In order to accommodate a large number of situations, we are offering the option for either physical presence or virtual participation.” (eLmL Organisationsteam)
Moodle bietet als komplexes Open-Source Lern-Management-System (LMS) unterschiedlichste Optionen für Online-Tests von Selbsteinschätzung zur Überprüfung des eigenen Lernfortschritts bis hin zu prüfungsrelevanten Online-Klausuren mit verbindlicher Benotung.
Quizizz ist im Vergleich zu Moodle ein frei verfügbares Leichtgewicht für die schnelle, webbasierte Erstellung von Online-Quizzes mit Gamification-Elementen, die unkompliziert, auch ohne Login auf allen Endgeräten verfügbar sind.
Einfach und überall Lernen mit Spaßfaktor
Als ich vor einiger Zeit Quizizz entdeckt habe, habe ich mir plötzlich die Frage gestellt, ob es nicht eine wunderbare Alternative zu den im Vergleich dazu auf einmal sperrig wirkenden Online-Tests in Moodle ist?
Auch Moodle verfügt inzwischen über eine mobile App, sodass die Endgerät unabhängige Nutzung ohne Weiteres möglich ist. Aber allein die Notwendigkeit, sich erst in einen Kurs einschreiben oder sich einloggen zu müssen, sind manchmal nicht notwendige, zusätzliche Hürden für ein kurzweiliges Nutzererlebnis mal schnell zwischendurch oder unterwegs.
Bei Quizizz steht über intuitive Bedienung mit absichtlich abgespecktem Funktionsumfang, poppiger Oberfläche und Gamification-Elementen wie Bestenlisten, Punktesystem oder Wettbewerb untereinander eindeutig der Spaßfaktor beim Lernen “at your own pace” im Vordergrund. Man kann zügig eigene Quizfragen (Einfach- und Mehrfachauswahl) erstellen oder sich in einem riesigen Pool bestehender Fragen bedienen. Bisher überwiegt das Angebot an englischsprachigen Fragen und Quizizz ist nach eigenen Angaben an jeder zweiten amerikanischen Schule vertreten.
Ich arbeite jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit mit Moodle in der Lehre. Wir nutzen für Lehrveranstaltungen im Medieninformatikbereich des Studiengangs Informationsmanagement an der Hochschule Hannover überwiegend die üblichen Lernmanagementfunktionen wie zentrale Teilnehmerverwaltung, Foren, Nachrichten, Dateiaustausch oder Online-Abgaben. Das alles kann Quizizz natürlich nicht bieten.
Vor ein paar Jahren habe ich an der Hochschule Hannover begonnen, Selbsteinschätzungstests mit Lernfortschrittsüberprüfung und prüfungsrelevante Online-Klausuren mit Moodle durchzuführen. Davor um 2007 herum haben wir an der Leibniz Universität Hannover auch schon mal ILIAS für Online-Examen in der Informatik eingesetzt. Sowohl mit ILIAS als auch mit Moodle habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht und halte vor allem Moodle für ein zeitgemässes, gut etabliertes LMS. (ILIAS kenne ich nur von vor ca. 10 Jahren und kann mir kein aktuelles Urteil erlauben.) Jede Lernmanagementlösung hat im richtigen Kontext seine Berechtigung sowie Vor- und Nachteile, die es individuell abzuwägen gilt.
Eine Frage der Lern- und Kompetenzziele
Die Frage ist, wie eigentlich immer beim Einsatz digitaler Lösungen, welches Ziel soll damit erreicht werden? Und wie ist die Zielerreichung digital am einfachsten umzusetzten, damit möglichst hohe Akzeptanz auf Nutzerseite erfolgt?
Sind Moodle-Tests manchmal also “mit Kanonen auf Spatzen geschossen“? Oder andersherum gefragt: Ist es Zeit, eine Mücke aus einem Elefanten zu machen?
Aktuell ist unser Ziel in Seminaren und Übungen zu Praktischer Informatik die Hürde insbesondere zu Studienbeginn bei den Erst- und Zweitsemestern möglichst niedrig zu halten. Am Anfang soll die Begeisterung für Webtechnologien und Programmieren stehen, bevor es später mit möglichst hoher Motivation und Eigeninitiative mehr ans “Eingemachte” geht. Viele unserer Studierenden haben leider immer noch die klassischen Vorurteile bezüglich Programmiersprachen und Webentwicklung, dass es schwer und langweilig ist, sich überhaupt damit zu befassen.
Ein weiterer Aspekt ist die enorme Wichtigkeit von selbstgesteuerter Lern- und Informationskompetenz in Hinsicht auf den Erwerb von Programmierfähigkeiten und Technik Know-How. Wie so oft im Studium können wir nur das grundlegende “Wie und Womit” bei uns im Studiengang vermitteln. Um wirklich Programmieren zu lernen oder fit in der Webentwicklung zu werden, bedarf es einem anhaltend hohen Maß an Eigenmotivation und zusätzlichem Zeitaufwand ausserhalb der Lehrveranstaltungen. Man muss es wollen.
Und nu?
Zusammengefasst halte ich für unseren Anwendungsfall und unsere Lernziele im Fach “Praktische Informatik” Quizizz derzeit für das besser geeignete Mittel der Wahl gegenüber Online-Tests in Moodle in Bezug auf selbstgesteuertes Lernen im eigenen Tempo, Erhöhung von Innovationskompetenz und mehr Motivation bei der Auseinandersetzung mit Technik-affinen Themen. Moodle wird immer weiterhin für übergeordnete Lernmanagementaufgaben dabei sein, die Quizizz gar nicht abbilden kann und will. Nur es werden wohl ein paar Quizizz dazu kommen. Interessant wäre auch, die Studierenden zum Ende des Semesters selbst weitere Quizizz erstellen zu lassen, die sie dann mit und gegen einander spielen können.
Wir werden den Einsatz von Quizizz bald in unseren Lehrveranstaltungen testen, evaluieren und dann hier darüber berichten. Es bleibt spannend.
Haben Sie schon Erfahrungen mit Quizizz oder ähnlichen Lösungen wie Kahoot oder WP Quiz gesammelt?
Als Lehrende – eigentlich egal ob an Schulen, Hochschulen oder in der Weiterbildung – kennen Sie das Problem vielleicht auch, dass einige Ihrer Schützlinge mit großer Begeisterung wunderbare Ergebnisse erzielen. Das können z.B. sehr gute Hausarbeiten, Referate, Abschlussarbeiten oder sonstige Prüfungsleistungen sein.
Schade nur, dass die guten Ergebnisse von Studierenden oder Schüler*innen meistens nach ihrer Bewertung in irgendeiner Schublade verschwinden und nie wieder Beachtung finden, oder?
Oft wird es auch erst richtig spannend, wenn z.B. eine Bachelorarbeit abgeschlossen ist, wie es danach damit thematisch weitergehen könnte.
Das Web-Engineering-Labor (WebLab) im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover hat sich diesem Problem angenommen. Seit 2017 werden jedes Semester fortlaufend Prüfungsleistungen im Bereich Web- und Multimediaentwicklung mittels eines WordPress-Blogs veranstaltungsübergreifend zusammengeführt und gemeinsam mit Studierenden weiterentwickelt.
Studentische Ergebnisse sichtbar machen
Das WebLab ermöglicht die Sichtbarmachung von innovativen und interessanten Prüfungsleistungen sowie die Realisierung studentischer Projektideen.
Es ist eine bündelnde Möglichkeit entstanden, sich generell mit aktuell herausfordernden Themen und Technologien im Bereich Web-Engineering über den Rahmen der Lehrveranstaltungen oder einzelner Semester hinaus auseinander zusetzten.
Synergien zwischen Lehre und Forschung entstehen, indem Studierende als Tutor*innen in der Lehre und an wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Web-Engineering im Rahmen von z.B. Abschlussarbeiten oder Publikationen beteiligt werden.
Medienkompetenz und Portfolio
Medienkompetenz wird durch das WebLab im Studiengang Informationsmanagement gefördert, indem die Studierenden ihre Ergebnisse selbst als webbasiertes, digitales Format in WordPress veröffentlichen. Der veröffentlichungsfähige WordPress-Beitrag der Studierenden wird als ein Teil der Prüfungsleistung mit bewertet. Ab einer Gesamtnote von 1,5 und besser steht er nachfolgenden Jahrgängen sowie weiteren Interessierten als Best-Practice-Beispiel für selbstgesteuertes Lernen im Web frei zugänglich zur Verfügung. Die Studierenden werden natürlich vorher gefragt, ob sie der Veröffentlichung auch zustimmen. In Hinsicht auf den Ausbau eines studienbegleitenden Web-Portfolios kommunizieren wir die Veröffentlichung allerdings als sehr sinnvoll – auch bei späteren Bewerbungen.
Ziel des WebLabs ist zusammengefasst die Bündelung, Förderung und Weiterentwicklung studentischer Ergebnisse aus und in Lehrveranstaltungen, Praktika und Abschlussarbeiten zum Thema Web- und Multimediaentwicklung im Studiengang Informationsmanagement.
WebLab macht QpLuS – Qualität pro Studium und Lehre
Seit diesem Jahr ist das WebLab am durch das MWK geförderten Projekt QpLuS IM – „Komm Se digital lernen“ beteiligt, um selbstgesteuerte Lern- und Prüfungsszenarien samt Blended-Learning im Studiengang Informationsmanagement weiter voranzutreiben und langfristig zu etablieren.
Lade Kommentare …
Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.OK